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FRAGL 11: Kommunikative Ritualität im Gastronomiebereich

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Schindler, Ellen


Abstract

Die vorliegende Arbeit untersucht die Bedeutung von kommunikativer Ritualität im Gastronomiebereich. Nach theoretischen Vorüberlegungen, die vor allem Konzepte von Ritualität diskutieren, erfolgt eine gesprächsanalytische Untersuchung der Interaktionsmechanismen, die zwischen Gästen und ihrer Bedienung wirksam werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage danach, inwieweit die Exklusivität einer Gastronomie­einrichtung auch über die Ritualität des Sprechens hergestellt wird. Hierzu werden Aufnahmen aus Edelrestaurants und Kneipen beispielhaft analysiert und einander gegenübergestellt, wobei die Sprache der Bedienung im Fokus des Interesses steht. Untersuchungsschwerpunkte sind u. a. der Einsatz von Rezeptionssignalen, die Einleitung und Beendigung von Bestellvorgängen, der Gebrauch von Anredeformen sowie prosodische und lexikalische Auffälligkeiten der Redebeiträge. Eine rituelle Aufladung der Interaktion zeigt sich besonders im Bereich der Edelrestaurants, wo eine den Interaktionspartner symbolisch erhöhende und imageschützende Gesprächsführung zu einer instrumentellen Entlastung der Kommunikation führt. Sprechereignisse werden hier sehr bewusst zelebriert und fast künstlich inszeniert. Die Interaktion in der Kneipe trägt zwar insofern rituelle Züge, als dass auf inhaltlich und strukturell weitgehend konventionalisierte und erwart­bare sprachliche Muster zurückgegriffen wird, eine zunehmende Verselbstständigung der Form von Kommunikations­aspekten bleibt jedoch aus.

 

Schlagwörter: Performanz, Interaktionsrituale im Gastronomiebereich, Gesprächsanalyse, ‚face work‘ (Goffman), Kommunikation von Exklusivität, Rituale als semiotische Gefüge

 

 

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