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FRAGL 7: Schrift lehrt Lesen, Schreiben, Hören, Sprechen und Verstehen - und mehr

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Röber, Christa

 

Abstract

Das orthographische Schreiben gilt generell als Erschwernis des sprachlichen Handelns, möglicherweise weil viele es mit eigenen Fehlererfahrungen in Verbindung bringen. Der folgende Text kehrt jedoch das Bild um: Er stellt dar, dass der gesicherte Erwerb bestimmter sprachlicher Kompetenzen ohne die strukturierende Symbolisierung der orthographischen Zeichen nicht möglich ist. Diese Kompetenzen betreffen zum einen die Fähigkeit zu lesen und zu schreiben, die in der Auseinandersetzung mit dem schriftlich Vorgegebenen erworben werden, zum anderen – darüber hinausgehend – die Aneignung sprachlicher Formen, die andere sind als die, die im mündlichen Sprachgebrauch in sprachlich  vertrauten Situationen der Familie oder von peergroups erlernt werden können. Diese werden (im Kontrast zum „Oraten“) als „literat“ bezeichnet. Ihr Beherrschen ist die Voraussetzung für das Gelingen einer (mündlichen oder schriftlichen) Kommunikation in Situationen, in denen die vertrauten Formen unangemessen sind. Beispiele können verdeutlichen, dass ein Bewusstsein für die Notwendigkeit literater Formen im Kontext mit der Verschriftlichung der Sprache, also der Produktion der Sprache für Andere, schon früh entsteht, dessen Möglichkeiten der Gestaltung jedoch – wie alles sprachliche Können – sehr stark von den Einflüssen der sozialen Umgebung abhängt. Der Text zeigt an unterschiedlichen didaktischen Beispielen auf, dass es die Aufgabe und die Chance des schriftsprachlichen Unterrichts ist, Orthographie in ihrer Funktion der Repräsention literater Sprache, damit als didaktisch primäres Instrument für einen systematischen Sprachausbau zu nutzen und darzustellen.

 

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