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FRAGL 33: Von Syrx, Sternchen, großem I und bedeutungsschweren Strichen

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Helga Kotthoff

 

Abstract

Im vorliegenden Aufsatz werden Schreibpraxen, die über graphische Sonderzeichen auf nicht geschlechtlich verortete Personen Bezug zu nehmen meinen, im Lichte einer anthropologischen Linguistik betrachtet. In dieses Licht gestellt werden sie als Gruppenindexe erkennbar, als besondere Einschreibungen („enregisterment“ bei Agha 2007). Der Aufsatz liefert auch einen Überblick über die bisherige Debatte zu Gender und Personenreferenz und Ansprüche an geschlechtergerechte Sprache. Kognitionspsychologische Forschung zu Genus und Personenreferenz wird zusammengefasst, die experimentell belegt, dass bei durchgehend generisch-maskuliner Referenz eine Repräsentation auf männliche Wesen gefördert wird. Im Aufsatz wird dafür plädiert, solche Textpolitiken mit verschiedenen Verfahren zu unterlaufen. Jedoch leistet kein in Personenbezeichnungen integriertes graphisches Zeichen mehr als das Durchbrechen einer rein oder dominant männlichen Personenrepräsentation. Insofern ergibt ein Privilegieren von Unterstrichen oder Sternchen gegenüber Schrägstrichen oder Klammern wenig Sinn.


Erscheint demnächst in überarbeiteter Version in Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie
 

 

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