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Geschichte

Anfänge und Vorarbeiten

Die Anfänge

Ende des 19. Jahrhunderts entstand der Plan, im Großherzogtum Baden eine groß angelegte Umfrage zur Volkskunde durchzuführen. Die Initiatoren, die Freiburger Universitätslehrer Friedrich Kluge, Fridrich Pfaff und Elard Hugo Meyer, ließen Fragebogen an mehr als dreitausend Schulorte verschicken, von denen ein Fragenkomplex, der letzte von dreizehn, auch Sprachliches betraf. Das eingegangene Material - aus ca. sechshundert Orten wurden Darstellungen zur Volkskunde zurückgesandt - war so umfangreich, dass die Idee für ein Badisches Wörterbuch näher ins Auge gefasst wurde.

[Seit August 2020 sind Digitalisate der im Besitz der Universität Freiburg befindlichen Antwortbögen zur Volkskundeumfrage in der Digitalen Bibliothek der Universitätsbibliothek Freiburg online einsehbar.]

Friedrich KlugeAlfred Götze

Friedrich Kluge, in dessen Aufgabengebiet die sprachliche Auswertung fiel, war jedoch mit anderen Projekten beschäftigt, so dass erst im Jahre 1907, als der Germanist und Bibliothekar Alfred Götze sich der Idee annahm, planmäßig weitergearbeitet werden konnte. Nun wurden genaue Anleitungen zum Sammeln von mundartlichen Belegen ausgegeben, in denen auch die später in der Zeitschrift Teuthonista vorgestellte Lautschrift zur Transkription der Phonetik vorgeschlagen wurde. 1914 endlich wurde ein hauptamtlicher Bearbeiter eingestellt: der Gymnasialprofessor und Kluge-Schüler Ernst Ochs. Bedingt durch den ersten Weltkrieg konnte er die Arbeit jedoch erst im Jahre 1919 richtig beginnen.

 

Sammelarbeiten

Das Material wurde anfangs durch die Mundartsammlungen mehrerer Mundartforscher wie Otto Heilig, Philipp Lenz und Othmar Meisinger erweitert. Außerdem kam an der Freiburger Universität wöchentlich ein Kreis von mundartsprechenden Studenten zusammen, die den Professoren Kluge und Götze Angaben zur Mundart ihres Heimatortes machten. Darüber hinaus wurden von Ochs und Mitarbeitern Examens- und Doktorarbeiten, die über einzelne Ortsmundarten oder größere Abschnitte des Einzugsgebiets geschrieben wurden, ins Archiv eingearbeitet. Während der ganzen bisherigen Bearbeitungszeit wurden auch von Laien verfasste regionale Wörterbücher und Exzerpte aus der Mundartliteratur, sowie von Sammlern zur Verfügung gestellte Zettelsammlungen ins Archiv übernommen.

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